Ausstellung „1700 Jahre Judentum in Deutschland“
Am 21.02.2021 eröffnete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Kölner Synagoge die Ausstellung „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Er tat dies im Beisein von Zentralratspräsident Dr. Josef Schuster und dem Vorstand der Synagogengemeinde Köln, Abraham Lehrer. In seiner Ansprache betonte der Bundespräsident, dass „in diesem Festjahr so unendlich viel zu entdecken und wiederzuentdecken ist. Ob in der Philosophie, in der Literatur, Malerei und Musik, in der Wissenschaft, der Medizin, in der Wirtschaft, Juden haben unsere Geschichte mitgeschrieben und geprägt“. Das Judentum hat wesentlich zum Aufbruch Deutschlands in die Moderne beigetragen. Noch heute existieren davon zahlreiche Zeugnisse auf dem Land, in kleineren und größeren Städten, die bis ins Mittelalter zurückführen. Exemplarisch seien die SchUM-Städte Mainz, Worms und Speyer genannt, die seit dem Mittelalter eine besondere Bedeutung für das Judentum in Deutschland haben. Davon zeugen Synagogen, jüdische Friedhöfe und Ritualbäder sowie religiöse Überlieferungen, so dass das jüdische Erbe dieser Städte, welches weltweit einzigartig und bekannt ist, seit Juli 2021 zu einem eingeschriebenen UNESCO-Weltkulturerbe geworden ist.
Während des Festjahres werden bundesweit ca. 1000 Veranstaltungen dazu beitragen, das bunte jüdische Leben von heute darzustellen. Diese Veranstaltungen können dabei helfen, dass Juden in Deutschland nicht länger als fremd empfunden werden, sondern als seit langem wesentlicher Teil deutscher Kultur und Geschichte.
Vom 27.09. – 10.10.2021 war die Ausstellung zu Gast in unserer Pfarrkirche St.Marien. Die drei Vortragsabende zu den Themen „Partnerschaft zwischen Juden und Christen“, „Jiddische Sprache und jüdischer Witz“ sowie „Leben als Jude in Deutschland heute“ waren gut besucht. Mehrere Schulen nutzten zudem die Ausstellung für ihre Unterrichtsreihen zu interreligiösen Themen. Insofern sind wir als Gemeinde dankbar, einen Beitrag gegen Rassismus und Antisemitismus in unserer unmittelbaren Umgebung geleistet haben zu können. Wegen der Wichtigkeit und Aktualität des Themas werden wir in Kooperation mit dem „Bündnis gegen Antisemitismus Velbert“ auch in Zukunft substantielle Beiträge diesbezüglich liefern.
Gisbert Punsmann, PR